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Interview mat eisem President

English Version – Version française – Deutsche Fassung.

An der nächster Ausgab vum “OP DE PUNKT” publizéiere mir dësen Interview mat eisem President Marc Rauchs.

Hier weiter unten lesen Sie die deutsche Fassung, die Sie im OP DE PUNKT demnächst in Ihrem Briefkasten finden werden.

The english version of the interview

La version française de l’interview

DIE DEUTSCHE FASSUNG DES INTERVIEWS

Interview mit Marc RAUCHS, Gemeinderat und Präsident der CSV Sektion Bartringen

Im Frühjahr dieses Jahres hat Marc die Präsidentschaft der Sektion übernommen. „Op de Punkt“ stellte ihm einige Fragen.

Marc, kannst du uns dein bisheriges politisches Engagement für die Gemeinde Bartringen stichwortartig kurz vorstellen?

Oh, da muss ich nachdenken. Ich bin seit 1988 Mitglied der CSV und seither in der Bartringer CSV Sektion aktiv. 1999 wurde ich zum ersten Mal, vom damaliger Bürgermeister Niki Bettendorf, als Gemeinderat vereidigt.

Ich hatte auch die Ehre, unsere Sektion bei den nationalen Kammerwahlen in den Jahren 1999, 2004 und 2009 zu vertreten.

In der Partei konnte ich aber auch viel Erfahrung sammeln in all den Jahren, wo ich als Bezirkssekretär und später auch als beigeordneter Generalsekretär mitarbeiten durfte.

Später hatte ich auch die große Ehre das Büro vom Ehren-Staatsminister Jacques Santer und danach vom Ehren- Chamberspräsidenten Jean Spautz im Europaparlament leiten zu dürfen.

„Europa spüren, Luxemburg lieben, Bartringen leben.“

Welche Prioritäten hast du dir als neuer Präsident der Sektion gesetzt?

Es ist mir sehr wichtig, dass wir eine aktive Ortschaft bleiben, in der alle Bürger integriert werden. Deshalb müssen wir gezielt eigene Konzepte erstellen und insbesondere die Aktivitäten der Vereine und auch private Initiativen unterstützen.

Ein kleiner Beitrag dazu ist da unser Workshop zum Thema Inklusion, am 3. Oktober.

Wir werden uns in den kommenden Monaten auch verstärkt mit der Entwicklung unserer Ortschaft im Bereich Helfent beschäftigen. Neben einem vernünftigen Bebauungsplan und einem Verkehrskonzept muss dieses Viertel lebendiger gestaltet werden. In unserem Wahlprogramm hatten wir hierzu bereits Ideen vorgestellt. Diese Ideen werde ich zusammen mit Nadine und Guy im Gemeinderat in Erinnerung rufen.

Unser Park sollte, wenn möglich, vergrößert und attraktiver werden: blumiger, grüner! Durch ein größeres Angebot soll er ein stärkerer Anziehungspunkt für die ganze Bartringer Bevölkerung, für alle Altersgruppen werden. Wieso nicht zumindest im Sommer einen kleinen Ausschank öffnen oder gar einen kleinen Biergarten anlegen. Jedenfalls muss er lebendiger werden. Der Spielplatz muss ausgebaut werden. Tischtennistische, ein Schachfeld, aber auch Turn- und Fitnessgeräte sollten aufgestellt werden. Bälle, Netze und andere Sport- und Spielsachen sollten vor Ort verliehen werden.

Im Rahmen eines Kultursommers und eines Sportsommers sollten regelmäßig auf Helfent Veranstaltungen stattfinden. Ich denke dabei nicht an laute Großveranstaltungen, sondern an Aktivitäten, die das Viertel beleben und allen Bartringer Einwohnern ein vielfältigeres Freizeitangebot bieten, unter Berücksichtigung ökologischer Kriterien.

Es geht aber sicherlich nicht nur um den Park Helfent. Oder?

Nein keineswegs! Es geht uns als CSV Bartringen um das ganze Viertel. Deswegen möchten wir im Frühjahr 2025 einen weiteren offenen Workshop für Interessierte organisieren. Dabei sollen konkrete Ideen für ein lebendigeres Helfent ausgearbeitet werden, die wir dem Gemeinderat dann vorlegen werden. Ich möchte, dass die Menschen von Anfang an in die Planung mit eingebunden werden. Wir werden den Menschen zuhören und unsere eigenen Ideen zur Diskussion vorlegen. Ich denke da etwa an gemeindeeigene Sportinfrastrukturen, die den Vereinen weitere Trainingsmöglichkeiten bieten, aber auch dem Freizeitsport zugänglich gemacht werden.

Erfahrungsgemäß dauert es oft lange, bis Ideen umgesetzt sind. Es ist also nicht für morgen oder übermorgen. Aber es ist Zeit, dass die Bartringer Gemeinde mit einer umfassenderen Planung beginnt. Die Mehrheit braucht, wie die Vergangenheit zeigt, etwas Druck aus der Opposition.

Die Vergangenheit? Woran denkst du?

Ich denke z.B. daran, dass wir als CSV bereits im Jahr 2012 den „Vorschlag einer parteiübergreifenden Initiative im Interesse der älteren Menschen“ im Blick auf unser Pflegeheim unterbreitet haben. Es hat dann noch Jahre gedauert, bis die Entscheidung eines Neubaus getroffen wurde und es werden weitere Jahre ins Land ziehen, bis das neue Pflegeheim fertig gestellt ist. Es ist also jetzt dringend geboten, in der urbanistischen Planung von Helfent und vom Helfenter Dreieck Nägel mit Köpfen zu machen.

Im CSV-Wahlprogramm forderte die CSV ein CENTRE MÉDICAL für Bartringen. Siehst du dafür eine Chance?

Alle 4 Parteien hatten sich für eine Maison Médicale ausgesprochen. Die DP benutzte den Begriff „Ärztezentrum“. Leider legte der Schöffenrat aber noch keine diesbezüglichen Pläne vor. Ich würde dieses Thema aber gerne sehr bald im Gemeinderat angehen.

Ich denke, dass wir nicht zu viel Zeit mit dem Kauf von Bauland und danach mit den Planungen und den Genehmigungen verlieren sollten. Die Gemeinde sollte sich deshalb jetzt, in einem ersten Schritt, in ein bereits geplantes Bauprojekt einkaufen. Die geplanten Altenwohnungen « Im Brill » wären sicherlich dafür gut geeignet. Helfent wäre aber auch ein guter Standort. Da ließe sich unsere Idee vielleicht am besten verwirklichen.

Was soll ein solches Zentrum denn bieten?

Da kann ich auf unser Wahlprogramm verweisen. In einem „Centre médical“ könnten unterschiedliche Akteure aus dem Gesundheitsbereich (Allgemeinärzte, Fachärzte, Psychologen, Diätetiker, Psychomotoriker u.a.) tätig sein. Wir sollten, vorausschauend, einer stark wachsenden Bevölkerung eine optimale Gesundheitsversorgung garantieren und eventuell jungen Menschen das Einsteigen in den Beruf erleichtern. Neben der medizinischen Versorgung müsste Wert auf Prävention gelegt werden. Ein solches Zentrum nach und nach die Angebote erweitern. In einer weiteren Etappe etwa einen Schwerpunkt auf die Nachbehandlung jener Krankheiten legen, die eine längere Rehabilitation erfordern. Längerfristig wäre eine „Maison Sport-Santé“ in den Komplex einzugliedern.

Du setzt dich regelmäßig für die Bedürfnisse der lokalen Vereine ein. In der Julisitzung des Gemeinderates hast du einen gewissen Frust erkennen lassen. Wieso?

Eigentlich sind unsere Gemeinde und alle Gemeinderatsmitglieder stets daran interessiert, unsere Vereine bestmöglich zu unterstützen. In dem Sinne hatte ich per E-Mail einige Ideen an die Mitglieder der Finanzkommission geschickt mit der Bitte, diese doch in ihrer Sitzung zu diskutieren. Da verweigerte mir aber die Bürgermeisterin das Wort, da ich nicht Mitglied der Finanzkommission bin und somit nur als Gast eingeladen sei, aber nicht um das Wort zu ergreifen und auch nicht um mitzugestalten.

Das sieht das interne Reglement der Kommissionssitzungen allerdings auch so vor.

Ja, das ist richtig. Aber es wurde in den vergangenen 30 Jahren nie so ausgelegt. Im Gegenteil, es wurden insbesondere die Oppositionspolitiker dazu aufgefordert, ihre Ideen und auch ihre Kritik in den Kommissionen einzubringen und nicht erst im Gemeinderat, wo es oft zu spät ist, um wesentliche Anpassungen oder Änderungen vorzunehmen.

Ich erkenne da eine klare Zeitenwende in der Art der Zusammenarbeit zwischen Mehrheit und Opposition. Ich bin darüber umso enttäuschter, da ich seit meiner Wiederwahl an sehr vielen Kommissionssitzungen teilnahm, um mich zu informieren und proaktiv mitzuarbeiten. Mir blieb also nichts anderes übrig, als meine Anregungen nochmals im letzten Gemeinderat vorzutragen. Leider wurden sie da auch nicht diskutiert, sondern nur kurz vom Bürgermeister ff kommentiert. Mein Beitrag ist aber auf unserer Homepage für alle Interessierten einsehbar:

Welche weiteren Punkte des CSV-Wahlprogramms könnten deiner Meinung nach die Ortschaft Bartringen voranbringen?

Neben dem Centre Médical hatten wir im Wahlprogramm 2 wichtige Projekte, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind, und die mir immer konkreter vorschweben. Ich hoffe, dass wir den Schöffenrat in den kommenden Monaten und Jahren auch motivieren können, sich mit diesen Ideen zu beschäftigen.

Wir sollten jetzt unsere neuen Gemeideateliers wie geplant bauen. Die bestehenden Ateliers können dann kurzfristig zu einem Zentrum der Ökologie und der Solidarität umgebaut werden. Wir haben im Wahlprogramm dieses Projekt mit seinen vielseitigen Ausrichtungen beschrieben. Es sollten auch günstige Mietangebote gemacht werden für private Initiativen in den Bereichen, aber auch für Neugründer und Pop-Up-Shops. Auch bei diesem Projekt möchten wir die Mitbürgerinnen und Mitbürger zur Mitgestaltung anregen.

Erläutere bitte die Idee des ZENTRUMS DER ÖKOLOGIE UND DER SOLIDARITÄT etwas näher!

Bartringen braucht eine Struktur für Aktivitäten mit sozialem und ökologischem Charakter. Ökologie und Solidarität gehen Hand an Hand. Im Blick auf die ökologische Ausrichtung wird das Zentrum die Aufgabe haben, die Mitbürgerinnen und Mitbürger mit in die Verantwortung zu nehmen bei der Umsetzung sowohl des Klimapaktes wie auch des Naturpaktes. Konkret ist an Information, Beratung, Kurse und Ausstellungen über die Umwelt, die Artenvielfalt oder den Tierschutz zu denken. Denkbar ist beispielsweise zudem die Einrichtung eines lokalen Second-Hand-Shops und einer Tauschbörse sowie die Unterbringung des Repair-Cafés.

Im Blick auf die Solidarität wird in dieser Struktur das Miteinander sowie ein menschenwürdiges Leben – auch über den eigenen Tellerrand – im Mittelpunkt stehen. So könnten in einem ersten Schritt folgende Projekte dort konkretisiert werden: ein Sozial-Laden, ein Food-Sharing Point, eine Anlaufstelle für Integration und Reintegration auf dem Arbeitsmarkt, eine Begegnungsstätte zum Austausch für unterschiedliche Gruppen (junge Eltern, Familien, Flüchtlinge, sonstige Interessenten) oder einfach nur eine Kaffeestube zum zwanglosen Treffen oder zum Spielen von Gesellschaftsspielen.

Und du glaubst, da ziehe die DP mit?

Ich bin ganz zuversichtlich. Einerseits hat die politische Mehrheit in der Vergangenheit auf Zusammenarbeit gesetzt und Ideen aufgegriffen. Andererseits gibt es Projekte, die sich einfach aufgrund zeitlicher Entwicklungen aufdrängen. Außerdem muss es einer Mehrheit daran gelegen sein, die Interessen jenes großen Teils der Bevölkerung zu berücksichtigen, der von der Opposition vertreten wird. Das ist ja nur eine Sache politischer Klugheit.

Du bist also sehr zuversichtlich?

Ja, absolut! Ich denke sogar noch an ein weiteres Projekt! An ein kommunales Haus der Künste!

Ein Haus der Künste?

Das ist das zweite Projekt der CSV für den Ortskern. Das möchte ich ebenfalls weitertreiben. Es geht um ein Haus der Künste mit integrierter Kunstschule. Dieses Projekt könnte, wie die Musikschule, später in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden im Interesse aller Altersgruppen betrieben werden. Hier könnte eine systematische Ausbildung im Bereich der Künste erfolgen. Die Infrastruktur sollte künstlerische, kreative Gestaltungsmöglichkeiten bieten, die unsere Musikschule (Musik, Ge-sang, Tanz, Theater) nicht anbietet: Kurse und Workshops in Malerei, bildender Kunst, Film, kreativem Schreiben. Es wird ein Haus werden, das neben einer ausgerüsteten Werkstatt einen Ausstellungsraum, eine öffentliche Bibliothek resp. Mediathek beinhalten wird. Vorstellbar sind Lesungen für Jung und Alt, ein Lesetreff oder ein Bücherclub. Dieses kommunale Haus der Künste soll in Synergie mit unserem Kulturhaus ArcA der Kultur in Bartringen eine neue Dimension verleihen und einen weiteren Beitrag zu Integration und Inklusion leisten“- zum Vivre ensemble, wie das heute richtigerweise bezeichnet wird.

Eine letzte Frage: Was sind für dich Gründe, sich der CSV anzuschließen?

Unsere Ortschaft ist schön und unsere Gemeinde funktioniert recht gut, aber es bleiben auch noch viele Ideen zu entwickeln. Wir müssen Bartringen immer wieder etwas neu erfinden, lebendiger gestalten und neuen Bedürfnissen anpassen. Es bleibt noch viel zu tun und jeder kann bei uns gerne mitarbeiten. Wir haben, wie hier im Gespräch dargelegt, Ideen und wir glauben, dass es gute Projekte sind. Wer daran mitarbeiten will, soll zu uns kommen! Wir sind aber auch offen für neue Ideen aus den Reihen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Beitrag deelen